Corona-Shutdown: In der Lehre muss sich was bewegen!

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© Nick Morrison, Unsplash

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Corona-Shutdown als Katalysator für längst überfällige Veränderungen: Auch in der Lehre muss sich was bewegen!

In den aktuellen Zeiten der Corona-Pandemie sind wir alle betroffen und stehen vor ganz neuen Herausforderungen: Das Virus unterscheidet nicht nach Land, Kultur oder Religionszugehörigkeit. Auch nicht nach Branche oder Wirtschaftssektor. Es geht aktuell nicht primär um pure Gewinnmaximierung, sondern schlichtweg um das Überleben in der Gemeinschaft. Die stockende Bereitschaft sich auf Veränderung und Innovation vorbehaltlos einzulassen, die uns in Deutschland in wichtigen Zukunftsfeldern enorm zurückgeworfen hat, verändert sich gerade. Es wird darüber nachgedacht, ausgelagerte Produktion wieder zurückzuholen und uns nicht komplett abhängig zu machen. Der Engpass bei Schutzmasken und Beatmungsgeräten hat die Schwachstellen der Globalisierung aufgedeckt.

Wir haben jetzt die Chance den Kurs zu ändern und „unsere Welt neu zu denken“, wie die Gesellschaftswissenschaftlerin und Politökonomin Maja Göpel es in ihrem neuen Buch vorschlägt. Wir können aus den gut funktionierenden Systemen der Natur lernen und unsere Geschäftsmodelle nachhaltig neu überdenken. Matthias Horx hat das aktuelle Szenario in der ZDF-Talkrunde mit Markus Lanz sehr treffend auf den Punkt gebracht, wenn er sagt „es verändert sich etwas in unserer Kultur“. Wir seien „auf existenzielle Weise mit uns selbst konfrontiert“ und als Folge „ ändern wir unsere Kulturtechniken und Gewohnheiten“. (https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-25-maerz-2020-100.html)

Chance für Bildung und Lehre

Auch verkrustete Strukturen im Bildungswesen können wir jetzt aufweichen und den Schritt in die Digitalisierung beschleunigt angehen. Ich hatte Anfang der Woche meine erste Online-Vorlesung und nach anfänglichen technischen Pannen hat es super geklappt. Wir haben diskutiert und visualisiert wie sonst auch im Präsenzunterricht. Um die Technik kümmern sich die Profis. Entscheidend ist die grundsätzliche Bereitschaft, sich auf neue Formate und technische Möglichkeiten einzulassen und es ohne zu viel Formalismus einfach zu machen. In jeder Krise steckt auch die Chance zur Einsicht, was uns wirklich wichtig ist. Wir haben alle gedacht, die Digitalisierung habe einen Paradigmenwechsel eingeleitet, aber der wahre Paradigmenwechsel findet jetzt gerade statt. Er wird hoffentlich das nötige „Hirn-Dopamin“ freisetzen, von dem Matthias Horx spricht und uns in eine lebenswertere Zukunft führen, wo der Solidar-Darwinismus den Ton angibt.