„Jeder von uns sollte sich Gedanken um die Zukunft machen, denn wir werden den Rest unseres Lebens dort verbringen.“
Charles F. Kettering, amerikanischer Erfinder und Unternehmer
Digitalisierung und Industrie 4.0 sind allgegenwärtig. Fast täglich hören und lesen wir etwas zu diesem Thema, erfahren neue Versatzstücke. Aber was bedeutet es konkret für unser tägliches Leben und die Kommunikation in der Zukunft? Werden wir bald, wie es Zukunftsstudien prognostizieren, weitgehend mit Hilfsinstrumenten der künstlichen Intelligenz über digitale Plattformen arbeiten und sprechen? Persönliche Assistenten, die intelligent Algorithmen speichern und verknüpfen und dadurch zielgenauer Informationen bereitstellen als menschliche Gesprächspartner, die auch einmal etwas vergessen oder Fehler machen. Sukzessive werden in der smarten Service Welt 2025 (s. Acatech-Studie vom März 2015) Gegenstände, Geräte und Maschinen miteinander vernetzt. Über digitale Plattformen sind sie an das Internet angeschlossen und stehen Anbietern von Dienstleistungen zur Verfügung. Sie sind die Infrastruktur der neuen digitalen Ökosysteme.
Künstliche Intelligenz
Das Zusammenspiel von künstlichen Intelligenz-Systemen, von Technologie und Menschen wird alles verändern: Wir kratzen erst an der Oberfläche der Potenziale, die uns die Digitalisierung eröffnet. In den kommenden 20-25 Jahren soll sich die Rechenleistung, Speicher- und Kommunikationsfähigkeit von Mikrochips vertausendfachen. Die Digitalisierung baut die Wirtschaft so grundlegend um, wie die industrielle Revolution dies Ende des 19. Jahrhunderts schon einmal machte. Die Prophezeiung der Digitalisierungs-Gurus Horowitz und Andreessen „Software frisst die Welt“ ist mittlerweile zum Credo der digitalen Revolution geworden.
Wenn wir von smart und vernetzt sprechen, geht es um mehr als nur das Internet der Dinge. Durch künstliche Intelligenz, virtuelle und erweiterte Realität wird unsere eigene Wahrnehmung ergänzt und hinterfragt. Die digitale Transformation verändert die Art, wie wir denken, kommunizieren, konsumieren und produzieren, d.h. wie wir leben und arbeiten. Wenn es so ist, dass man Maschinen und Robotern Körper, Gefühl und Verstand geben kann, wann werden wir ihnen eine Persönlichkeit, ein eigenes Ich zugestehen?
Der englische Philosoph John Locke hat im 17. Jahrhundert eine Persönlichkeit so definiert, dass sie über Vernunft, Sprache sowie geistige Zustände wie Überzeugungen, Wünsche, Absichten verfügt. Zudem sei eine Persönlichkeit zu Beziehungen fähig und könne sich moralisch für seine Handlungen verantwortlich zeigen. Ulrich Eberl geht in seinem neuen Buch „Smarte Maschinen“ der Frage nach, inwieweit Roboter und intelligente Maschinen sich irgendwann zu sozialen Wesen entwickeln. Die Zukunft bleibt spannend …